Bildquelle: Andreas Steidlinger/istockphoto
Flohsamen
Schon unsere Vorfahren setzten mit ihrem Erfahrungswissen auf die heilenden Kräfte von Arzneipflanzen. Längst sind viele davon mit wissenschaftlichen Methoden gut erforscht. Ob als Tee, Kapseln oder Salbe: Die bewährten Wirkstoffe erhalten Sie in geprüfter Qualität in der Apotheke. Hier erfahren Sie mehr über Flohsamen.
Herkunft
Der Flohsamen, der heute als Heilmittel verwendet wird (Plantago ovata), mag sehr warmes Klima. Seine natürlichen Verbreitungsgebiete reichen deshalb in Europa von den Kanaren und Madeira über Südostspanien bis Zypern. Man findet ihn aber zum Beispiel auch auf der Arabischen Halbinsel, in heißen Regionen der USA sowie Australiens und in Nordafrika. Flohsamen, den man bei uns in Apotheken kaufen kann, stammt vor allem aus Anbaugebieten in Indien und Pakistan.
imv/istockphoto
Botanik
Die Wegerich-Art bildet bei der Reifung eine zweifächrige Kapsel. Darin sitzen je zwei kleine elliptische, rotbraun glänzende Samen.
Weil diese Ähnlichkeit mit Flöhen haben, bekam die Pflanze im deutschsprachigen Raum die Namen „Flohkraut“ oder „Flohsamen-Wegerich“.
Verwendete Pflanzenteile
Heilende Wirkungen haben die Samen selbst oder die Samenschalen.
So wirkt Flohsamen
Die Heilkundige Hildegard von Bingen schrieb schon vor mehr als 900 Jahren in ihren medizinischen Aufzeichnungen: „Durch seine angenehmen Inhaltsstoffe macht der Flohsamen den bedrückten Geist des Menschen froh.“
Eine hübsche Umschreibung seiner Wirkung. Denn Flohsamen hilft vor allem der Verdauung – und zwar sowohl bei „bedrückender“ Verstopfung als auch gegen Durchfall. Das liegt daran, dass die Samenschalen viele Schleimstoffe (Polysaccharide) enthalten. Diese quellen in Flüssigkeit stark auf und bilden eine Gel-artige Masse. So kann einerseits Wasser im Darm gebunden werden (Anti-Durchfall-Wirkung). Andererseits kann der Stuhl aber auch voluminöser und geschmeidiger werden (Anti-Verstopfungs-Wirkung).
Einen weiteren Gesundheitseffekt hat die moderne Forschung entdeckt: Flohsamen reguliert den Cholesterinspiegel. Wie ein Schwamm nehmen die unverdaulichen Pflanzenfasern im Darm überschüssiges Cholesterin aus der Nahrung auf. Gleichzeitig bremsen sie die körpereigene Produktion des schädlichen Blutfettes (LDL-Cholesterin) in der Leber. Zehn Gramm Flohsamen täglich können den Cholesterinspiegel um fünf bis zehn Prozent senken.